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Reinis Shitty Films

Die Gedenkseite für den cineastischen Sondermüll - A German Trash-Movie-Blog


Friends of Reinis Shitty Films





----- Von abgründig bis hochwertig - Filme für jeden Geschmack -----

Donnerstag, Oktober 25, 2012

DRITTES OFFIZIELLES FORENTREFFEN: DELIRIA ÖVER BREMEN

Am 27.10.2012 ist es soweit: Echte Filmfans begeben sich nach Bremen!
Nicht nur dass das dritte offizielle Treffen des beliebt-sympathischen Filmforums Deliria-Italiano ansteht, es kommt noch besser: In Zusammenarbeit mit Weird XPerience und dem City 46 Kinos werden zwei echte Raritäten im Original-35mm-Format auf der großen Leinwand präsentiert: "THE RIFFS - Die Gewalt sind wir" und "THE RIFFS - Flucht aus der Bronx".
Die ganze Veranstaltung startet am 27.10.2012 um 13:30 Uhr im Kino City 46 in der Birkenstraße 1 in Bremen - BE THERE!

Donnerstag, Juli 29, 2010

Tante Trude aus Buxtehude

STOP - Roundtable Time! Und bevor wir überhaupt so richtig durchstarten, eine gottverdammt wichtige Durchsage: Der nachfolgende Artikel wurde nur durch the ultimate Diamond Bentley vom Badmovies-Forum möglich, der mir aufopferungsvoll seine Tante-Trude-DVD auslieh, obwohl er a) diese noch nie gesehen hat und b) mich sogar persönlich kennt - herzlich Dank nochmal an dieser Stelle!
Ach ja, alle hier zu sehenden Clips sind von dem YouTube-Channel "Nostalgiefilme", ein wahrer Quell der Lebensfreude - unbekannterweise hier auch ein herzliches Dankeschön!



So jetzt aber mal los zu den Tanten, schließlich weiß man: "Jeder hat doch irgendwelche Verwandte, 'ne Tante oder 'nen Onkel oder sowas...". Diese ausgesprochen intelligente Äußerung ist von Gerda, die mit ihrer Freundin Karin auf den Weg zu einem Anwalt ist, denn schließlich soll sie etwas vererbt bekommen von ihrer (ihr selbst weitgehend unbekannten) Tante Trude.

Gerda und Karin scheinen zu ahnen, was für ein Film ihnen bevorsteht...

Und Tante Trude war 'ne Gude, hat sie ihr doch tatsächlich eine Million DM vererbt! Zugegebenerweise ein Betrag, über den FDP-Wähler heutzutage nur milde lächeln können (außer er soll für Hartz-IV-Empfänger sein), der aber nicht nur mich, sondern auch Gerda und Karin sicherlich verzücken würde - und prompt sind die beiden Girlies verzückt!

SAW anno 1971

Denn wir schreiben das Jahr 1971 und sowohl Gerda (Elisabeth Krogh) als auch Karin (Mascha Gonska) verdienen ihr Geld nicht beim Schulmädchenreport (auch wenn sie die passenden Figuren haben), sind also immer klamm, genauso wie ihre besten Freunde und Möchtegerndetektive Rudi (Rudi Carrell) und Moritz (Ilja "Selbst-in-der-Sahel-Zone-würden-die-Einheimischen-Lebensmittelspenden-für-mich-sammeln" Richter) - da kommt 'ne Million nicht völlig ungelegen.

Ein symbolhaftes Bild für die Unzulänglichkeit menschlicher Kommunikation

Dummerweise sind in dem vermeindlichen Geldkoffer, der ihnen überreicht wird, nur olle Klamotten von Tante Trude und da sich keinerlei für Wäsche-Fetischismen begeistern kann, werden diese kurzerhand verscheuert. Blöd, dass die nicht ganz so fantastischen Vier kurze Zeit später erfahren, dass in einem der gleichaussehenden Mäntel ein Schlüssel zu einem Schließfach eingenäht ist (um... hüstel... die Steuer zu bescheißen) und der Betrag innerhalb einer Woche abgeholt werden muss, da sonst Essig,

"Weeeeg hiiieeer!!! Gleicht singt der der Chris!!!"

Da das Drehbuch eh bisher schon ein Hort der Logik war, heißt es logischerweise auf nach Kitzbühel, denn dahin sollen die Kleider verkauft worden sein - und zwar an keinen Geringeren als an den Boutiquenbesitzer Toni Hinteregger alias Schnulzenträllerer Chris Roberts! Und unpassenderweise singt er auch gleich sein erstes Ständchen namens "Troubadour der Liebe", dass überhaupt nicht zur Handlung passt und den üblichen Schleimtext bietet, aber erstaunlich groovig daherkommt!

Chris besingt die Mutter von Paris Hilton

Und die Suche nach den Kleidern wird natürlich als billiger Vorwand für öde Gags und lauen Slapstick genommen. Außerdem darf Ilja Richter wieder den Ladyboy geben und in Frauenfummel herumlaufen, denn als Putzfrau kann er sich ja leichter in das Zimmer einer Schauspielerin hineinschmuggeln, die auch einen der Mäntel gekauft hat. Und prompt verliebt sich ein depperter Hotelangestellter in ihn und will ihm im Schwimmbad das Schwimmen beibringen, was natürlich nur ein Aufhänger für noch mehr schlechten Slapstick ist. So weit, so schlecht...

Tunte Trude blässt jede Ecke sauber

Doch dann schlägt der Trashpegel höher und der Wahnsinn bricht aus: Eine auf kindlich getrimmte, knapp am neudeutschen Kinderpornographie-Anscheinsparagraphen vorbeischlitternde Sängerin namens Ramona trällert "Alles was wir woll'n auf Erden" mit einer Stimme, die klingt als ob man einen von Vader Abrahams Schlüpfen kastriert hätte, und einer Tanzperformance, die aussieht als ob sie noch einen Vibrator stecken hätte, der unter Starkstrom gesetzt wurde. Unbelievable... aber seht selbst:



Und irgendwie scheint dies ein Startschuss zu sein, denn Gags, Sprüche und Gesangseinlagen werden noch abtruser - deswegen hier gleich ein paar erlesene Beispiele:
  • Mördergag: Ein Ober gießt mit einer winzigen Kanne einer Frau Milch in den Kaffee und fragt "Alles rein?". Als sie dies bejaht, versenkt er die Kanne gleich mit in die Kaffeetasse.
  • Mörderspruch: Moritz rast auf Skiern einen Strommast um, schleift diesen mit und wirft ihn von sich mit den Worten "Ich bin doch kein Energieträger"
  • Mördergesang: Um seinen guten ersten Eindruck gleich mal zu vernichten trällert Chris Roberts ein Lied über einen Hasen, der als Spanner unterwegs ist.


Darüber hinaus taucht noch B-Movie-Bösewicht-Legende Herbert Fux als Gangster auf, es gibt ein paar völlig abstruse Pseudo-Gags mit einem Skelett, bei denen der Drehbuchautor wohl ein paar Eierliköre zuviel gekippt hatte, ein paar Pornodialoge ("Soll ich mich frei machen? Wie hätten Sie es denn gerne Herr Doktor?"), ein Hauch von Nudity und alle Männers dürfen nochmal in Tantchens Kleider schlüpfen - Gayfaktor galore! "Höhepunkt" dabei dürfte die Gesangs- und Tanzeinlage von Moritz alias Elias Richter sein, der "Ich möchte Barfuss über den Broadway tanzen" trällert.... öhm... ja.



Tja, was soll man dazu sagen? "Tante Trude aus Buxtehude" ist natürlich ein weiteres billig zusammengeschustertes Produkt aus dem Hause Franz Josef Gottlieb, dem Leo Kirch des Schlagerfilms, dem wir auch Werke wie "Wenn die tollen Tanten kommen" und "Rudi, benimm dich" zu "verdanken" haben und bietet dementsprechend eine Anreihung von miesen Jokes, unlustigen Slapstick und gruseligen Gesangseinlagen, wobei letztere einen Hauch besser als bei anderen Streifen dieser Art zu sein scheinen.

Aus Jugendschutzgründen dürfen wir nicht zeigen, was Rudi mit der eingegeelten Hand macht

Der abstruse Plot wird ansonsten überraschend flott vorangetrieben und in Sachen Ausstattung der Darstellerinnen und Darsteller hatte jemand sogar Geschmack - da verwunderts nicht, dass der Film sogar eine Erwähnung auf einem Modeblock geschafft hat. Ilja Richter und Herbert Fux zeigen außerdem Ansätze von Schauspielerei. Hinzu kommt, dass es sogar ca. 0,5 % Pointen gibt, über die man versehentlich lachen kann - was ja für dieses Genre fast schon ein Ritterschlag ist!

"Sie sitzen hier jetzt wirklich schon lang genug - ich muss auch mal!"

Sonntag, Juli 25, 2010

Der Roundtable ist angerichtet!

Es ist soweit! Eine mutige Truppe junger Cineasten hat sich auf Betreiben des allmächtigen Docs zusammengefunden, um erlesene Werke zu einem gemeinsam auserkorenen Thema vorzustellen - diese heldenhaften Recken sind:

Die Ritter der Schwafelrunde

(Dank an die Videoraiders für die Grafik - blöd, dass sie hier nicht richtig angezeigt wird, also einfach einmal raufklicken)

Die erste Runde ist auch schon da, und hört auf den beschaulichen Namen "WO MAN SINGT, DA LEGST DI NIEDER - Die Abgründe des deutschen Schlager-/Heimatfilms der 70er (und frühen 80er).

Hier die aktuelle Übersicht aller bisherigen Beiträge:

- Badmovies.de mit Dr. Acula und "Wenn du bei mir bist"

- Badmovies.de mit DamienCrowley und "Wenn jeder Tag ein Sonntag wär"

- Badmovies.de mit Diamond Bentley und "Heintje - Ein Herz geht auf Reisen"

- Badmovies.de mit Gregor und "Wenn die tollen Tanten kommen"

- Filmweite mit Crazy Eddie und "Heintje, mein bester Freund"

- Deliria-Italiano mit jogiwan und "Ein Kaktus ist kein Lutschbonbon"

- GamesUnit mit Reinifilm und "Lustig ist die Jodelei bei der Fummelfilmerei"

-
Reinis Shitty Films ...ähm... ja... die Tage!

- Sonderland mit Lukas Jötten und "Rudi, benimm dich!"

- VideoRaiders mit Krypto McKracken und "Sunshine Reggae auf Ibiza"

Samstag, September 26, 2009

Operation Dance Sensation

"Jackson ist Amerikaner und kämpft heldenhaft in Vietnam an vorderster Front. Seine Widersacher aus der eigenen Truppe, ZORC & ATLAS, verraten ihre Ideale und versuchen hinter den feindlichen Linien mit dem Gegner dubiose Waffengeschäfte abzuwickeln. Jacksons Versuch beide unschädlich zu machen scheitert zunächst.

Brandgefährlich als Gegner - die Ninjas
20 Jahre später tauchen beide Schurken in Jacksons Heimatort auf und eröffnen scheinheilig eine Disco. Jackson, mittlerweile alleinerziehender Vater und arbeitsloser Kopfgeldjäger, misstraut den Ganoven von Anfang an. Er stürzt sich ins wilde Nachtleben um der Sache auf den Grund zu gehen. Plötzlich kommt er einem dämonischen Komplott auf die Schliche..."

Brandgefährlich für jeden Kämpfer - die Grenze zwischen den USA und dem Irak
Soweit der offfizielle Pressetext.... Vergesst das Gesplatter von Ittenbach und die Titten von (hüstel... ich meine natürlich "bei") Andreas Bethmann - der einzig wirklich wahre deutsche Amateurstuff kommt von den Gebrüder Gosejohann! "Operation Dance Sensation" ist einfach der Hammerstreifen - mehr Vietnam-Action als bei "Jäger der Apokalypse", mehr Ninjas als bei Godfrey Ho und mehr Jasmin Wagner als bei Blümchen - hier wird die Hütte gerockt (in unserem Fall die Disse von Ralf Eden)!

Brandgefährlich in jedem Bett: Discokönig Ralf Eden
Den Thilo und Simon Gosejohann haben geschafft, was sogar Streifen wie "Scary Movie" nicht gelingt: Einen wirklich sauwitzigen Film auf die Leinwand zu bringen, der nicht nur zitiert, sondern auch eine mörderisch unterhaltsame Story besitzt!
Also - Kommando lautet: Ninjas beseitigen, Film besorgen, ansehen - Befehl!

Sonntag, September 20, 2009

Ator - Herr des Feuers


Es war einmal ein Barbar namens Ator, der seine Schwester heiraten wollte (hüstel). Diese wird jedoch von dem ultimativen und starken goldenen Lidschatten tragenden (hust) Oberbösewicht Dakar entführt. Ator macht sich auf, seine Holde zu befreien und kriegt alsbald Hilfe von einer blonden Amazone (lechz). Beide ahnen noch nicht, dass Dakar als Hüter des Spinnenkultes einen wahren Endgegner für sie bereithält: Eine gigantische Spinne (pfui Spinne)!

Ein Oberschurke mit goldenem Lidschatten und Spinnenfetish - Sachen gibt es...
Manoman, endlich mal wieder ein Film, der so "gut" wie sein Cover ist - ein Cover, beim dem jeder Trashfan nicht nur feuchte Hände bekommt. Ähm... aber nochmal zurück zum Film. Anno 1982 gabt "Conan der Barbar" mit Arnie in der Hauptrolle - nicht nur verdammt cool, sondern auch verdammt erfolgreich.

Dieser Herr (rechts) soll der Oberbarbar sein - Conan würde ihn wahrscheinlich zum Frühstück verschlingen
Dementsprechend gab es kurz danach Massen von billigen Kopien, die natürlich nie an das Original heranreichten, aber für Trashfilmfreunde eine wahre Fundgrube der Glückseligkeit darstellen. Ausgerechnet Splatter- und Rammelfilmkurbeler Joe d'Amato kam auf die glorreiche Idee, mit "Ator" ebenfalls ein Barbarenschinken auf Zelluloid zu kleistern (es gab sogar noch zwei Fortsetzungen). Das Ergebnis: "Ator - Herr des Feuers" rockt in Sachen Trash die Hölle!

Dorfdisse anno 10.000 BC
Schon beim Hauptdarsteller muss man einfach mit irrem Gelächter anfangen. Statt einem Arnold Schwarzenegger wurde ein Bodybuilder als "Ator" verpflichtet (Miles O'Keeffe), der mit seiner Fönfrisur eher nach 80ziger Hardrock-Poser-Combo aussieht (kennt jemand noch "Stryper"? Dann wisst ihr was ich meine...) und als Barbar die ultimative Lachnummer darstellt.

Die Amazone Moon (links): Hat zwar weniger Busen, sieht aber deutlich besser aus
Aber es kommt noch besser: Spätestens bei einer Dorftanz-Szene sieht man mal wieder seinen Teppich aus nächster Nähe und auch ansonsten ist es verdammt schwierig, sich nicht lachend auf dem Boden zu wälzen.

Auf der Liste der Ewig-Besten-Endgegner ganz weit unten: Die schnuckelige Riesenspinne
Wenn dann als Endgegner eine Riesengummispinne (Schwachsinn, hab gerade den korrekten Hinweis bekommen, dass das eher 'nen Pelzbüschel ist) erscheint, bei der man noch die Fäden sieht, ist engültig aus.... Großes Kino, Trashperle, Rock die Hütte, Ansehpflicht, Empfehlung des Jahrhunderts usw. - es fehlen mir einfach die Worte :-)

Donnerstag, September 17, 2009

Jetzt gibt es was auf die Ohren...

Der Link zu meinem Blog ist auf der Homepage von egoFM zwar inzwischen gelöscht worden (war wohl doch zu peinlich ;-) aber dafür kann man sich anhören, was großartiges in der Sendung gesagt wurde (zwar kaum von mir, aber trotzdem großartig :-D)

Dienstag, September 15, 2009

Weitere Details zur heutigen egoFM-Sprechstunde


...so, jetzt gibt es auch 'nen Link zum Thema mit schicken Trailern - guckst du hier!

Montag, September 14, 2009

15.09.2009: The Comeback - quasi im Radio ;-)


Aus aktuellem Anlass wird dieser Blog endlich reaktiviert! Nicht nur dass tatsächlich einige Anfragen kamen (Danke Folks, nettes Feedback ist immer willkommen :-), sondern ich habe auch eine Einladung zur egoFM-Sprechstunde "Der Reiz am Schlechten - Trash-Filme" bekommen! Die Sendung läuft am Dienstag den 15.09.2009 zwischen 21:00 und 23:00 Uhr auf egoFM, Details über Frequenzen findet ihr natürlich auf der egoFM-Hompage - stay tuned!

Samstag, Mai 24, 2008

Giallo Special - Review zu "Hatchet for the Honeymoon"


Gestern hätte ich "arte" vor Freude wieder umarmen können - lieferte uns der "Kunstsender" doch die Deutschland-TV-Premiere von Mario Bavas "Hatchet for the Honeymoon"!
Ein Hackebeil zur Hochzeitsnacht.... definitiv nicht ein Geschenk, was man sich zur Hochzeit wünscht. Leider kriegen diverse Fotomodelle genau dies kurz oder kurz nach ihrer Heirat verpasst. Kein Wunder, der Möder ist John Harrington - Besitzer genau jener Agentur, für die sie alle arbeiteten. Nicht nur dass der Verdacht deswegen schon bald auf ihm fällt, seine eigene Psyche spielt auch immer mehr verrückt. Sein Verlangen zu töten wird immer stärker...

Wer sich ewig bindet... John wird seine Frau einfach nicht los
"Hatchet for the Honeymoon" ist irgendwie... seltsam. Statt eines waschechten Giallos (Mario Bava ist ja mit seinem 1964 gedrehtem "Blutige Seide" quasi der Erfinder des Genres) kommt der Film eher als recht gewöhnnungsbedürftige Mischung aus Giallo, Geistergeschichte, schwarzer Komödie und "Psycho"-Plagiat daher. Die Geschichte wird nicht nur aus Sicht des Mörders erzählt (was dem ganzen doch ein wenig die Spannung nimmt) , sondern der Zuschauer erlebt ebenfalls seine "Ursachenforschung" für die Gründe seiner Taten - leider dürften diese dem meisten erfahrenen Krimifans ziemlich früh klar sein, auch wenn die Lösung wirklich erst zum Schluss gezeigt wird.

Definitiv eine scharfe Braut...
Gewöhnungsbedürftigt sind sowohl die komischen Momente und die Geistergeschichte, die im letzten Drittel des Films noch dazu kommt. Dafür dürfen wir ein herrlich schmierigen Stephen Forsyth als Psychopathen (erinnert irgenwie an American Psycho) und eine sexy Dagmar Lassander als kleines Luder erleben. Und natürlich das, wofür Mario Bava berühmt ist: OPTIK! Die Bildeinstellung, Kompositionen, Kamerafahrten etc... der Mann war in diesem Bereich einfach ein Genie - da verzeiht man diesem Streifen dann doch einige Durchhänger!

Aus der Serie "Die unbeliebtesten Hochzeitsgeschenke"
P.S.: Die Screenshots sind von der hervorragenden DVD von KOCH Media
P.S.P.S.: Am 30.05.08 kommt um 3 Uhr nachts (also eigentlich schom am 31.05.08) auf "arte" die Wiederholung!
P.S.P.S.P.S.: Hier noch der Trailer:




Kleine Änderungen bei „Reinis Shitty Films“

Da der deutsche Gesetzgeber zur Zeit fleißig gegen Filmseiten vorgeht (die Jungs von von den Trashzombies haben jetzt das zweite Mal eine Hausdurchsuchung verpasst bekommen), habe ich in vorauseilendem Gehorsam eventuell Verdächtiges von meiner Seite jetzt entfernt. Für den Fall, dass die neuen Bestimmungen zum Jugendschutz im Bundestag verabschiedet werden, wird es natürlich noch weitere Einschränkungen auf diesem Blog geben.

Habt trotzdem Spaß mit dieser Seite!

Reini

Donnerstag, April 17, 2008

Giallo Special - Review zu "Todeskreis Libelle"

In Mailand treibt mal wieder ein Killer sein Unwesen... statt jedoch der konkurrierenden "Familie" Schuhe aus Beton zu vermachen, hat dieser eher ein etwas seltsames Verständnis von Moral. Seine Opfer sind vor allem Prostituierte, Drogensüchtige und Menschen mit zweifelhaftem Lebenswandel.

Inspektor Scaporella (Paul Naschy) ist stehts in Topform - egal in welcher Lebenslage!
Bevor also irgend jemand aus der Politik ein Opfer des Serientäters wird, übergibt die Polizei den Fall an ihre neue Hoffnung - Hardliner Inspektor Scaporella. Der versucht, beim ersten Indiz anzusetzen: Bei allen Toten findet sich eine Miniaturlibelle....

Jess Franco würde dieser Film bestimmt gefallen ;-)
...was dem Streifen auch so schöne Filmtitel wie "Todeskreis Libelle" oder "A Dragonfly for each Corpse" eingebracht hat. Leider gibt es an diesem spanischen Giallo (zu Abwechslung aber in Mailand gedreht) so einiges zu bemängeln , wie zum Beispiel viele Längen, nicht gerade die Brüllerstory und eine recht schlappe visuelle Umsetzung (selbst diverse C-Klasse Giallis aus Bella Italia machen optisch oft mehr her).

C.S.I. Mailand anno 1974
Was den Film dann aber (vor allem für Trashfans) wieder in die Mittelklasse hebt, sind die derbe deutsche Synchro, lustig-unkorrekter Sexismus, fast schon so viel nackte Haut wie bei Jess Franco und zwei echte B-Movie Ikonen: Erika Blanc und Paul Naschy!

Erzählt mir was ihr wollt, aber der Titelschriftzug sieht stark nach Bastelkurs 5. Klasse aus...
Olle Paule macht als Inspektor Scaporella einen auf Dirty Harry und gibt Vollgas - spätestens wenn er gegen eine naziklamottentragende Rockerbande vorgeht, kann man als Trashfan nur begeistert applaudieren. Erika Blanc ist als liebende und sorgende Gattin ebenfalls in Topform und zeigt auch nackte Tatsachen - wie gesagt ein Duo, welches den ganzen Film rettet!

Quizfrage: Welches Pinup passt nicht ins Bild?
Apropos nackte Tatsachen: Die kamen in der damaligen spanischen Franco-Diktatur nicht ganz so gut an, deswegen entschied sich Regisseur León Klimovsky für einen ungewöhnlichen Schritt: Statt preußisch-korrekt die Zensurschere zu zücken, drehte er die Szenen mit angezogenen Darstellern nach - was man bei "Schnittberichte" auch bewundern kann (hoffentlich liest Erika Blanc niemals die dortigen Kommentare zu ihrem Körper ;-)

Auch ganz großes Kino: Das deutsche VHS-Cover

Sonntag, April 06, 2008

Giallo Special - Review zu "Der Phantom Killer schlägt zu"

Zwischen dem wohlhabenden Peter und seiner gutaussehenden Frau Denise läuft schon lange nichts mehr. Was er jedoch langsam ahnt, ist tatsächlich wahr: Der Liebhaber seiner Frau ist ausgerechnet sein nichtsnütziger Zwillingsbruder John!

Übrigens... Der Phantom Killer schlägt zu
Als ein Ex-Liebhaber von Denise auftaucht und versucht John zu erpressen, spitzt sich die Lage zu. Da Peter ein für Denise ungünstiges Testament verfasst hat, beschließen John und Denise einen teuflischen Plan: Mit Hilfe von Drogen und Suggestion soll Peter in den Wahnsinn getrieben werden, so dass sie beide als Verwalter über sein Geld verfügen können....

In diesem Film gibt es keine Sympathieträger
Dafür dass "Viaje al vacío" schon Ende der sechsziger Jahre verfilmt wurde, ist es ein verdammt krasser Film. Grund dafür sind nicht ein hoher Blutgehalt (ist in der deutschen Fassung eh alles geschnitten) sondern die ziemlich nihilistische Grundstimmung des Films. Moralische Verkommenheit und eine gewisse Gefühlskälte zeigt sich bei allen Hauptcharakteren und in Sachen Sexismus gibt der Film auf ziemlich unangenehme Weise Vollgas.

Zeit für die tägliche Ration Drogen...
Allein schon die Szenen, in denen Peter mit Drogen vollgepumpt wird, weist eine derartig fiese Kälte auf wie man sie höchstens noch aus einigen 80ziger Jahre Schockern kennt. Dazu kommt ein von seiner moralischen Aussage her ziemlich heftiges Ende, dass wahrlich nichts mit den Happy Ends weichgespülter Hollywood-Produktionen gemeinsam hat. Das der Film in der IMDB als "Komödie & Thriller" bezeichnet wird, ist ein Witz.

Ein echtes Biest, aber nett anzusehen: Teresa Gimpera als Denise
Trotz einiger wirrer Stellen ist "The Emptiness all around" des spanischen Regisseurs Javier Setó (auch als Xavier Setó bezeichnet) ein ziemlich gradliniger kleiner dreckiger und extrem zynischer Früh-Giallo. Erstaunlich, dass dieser Streifen trotz der guten Besetzung (US-Seriendarsteller Larry Ward und sexy Teresa Gimpera) und absoluter Spitzen-Filmmusik völlig in der Versenkung verschwunden ist und es nirgends eine offizielle DVD-Veröffentlichung gibt. Wenn man den Film also irgendwo bekommt: Ansehen - aber keine lebensbejahende Kost und erst recht keine Komödie erwarten.

Mehrere optisch gelungene Einstellungen kann "Viaje al vacío" auf jeden Fall bieten

Dienstag, April 01, 2008

Giallo Special - Review zu "Stage Fright - Theater des Todes"

Es war einmal vor langer Zeit... da gab es eine winzige Videothek in der Mariannenstraße in Lichterfelde-Ost, die im Gegensatz zu allen umliegenden Mainstream-Verleihern auch einige sehr seltene Titel im Angebot hatte... Einer davon sprach mich schon immer von Cover her an, da auf ihr ein Killer mit ungewöhnlicher Eulenmaske zu sehen war und auch ansonsten das Tape einen sehr strangen Eindruck machte.

Theater... Theater...
Leider hatte besagte Videothek Öffnungszeiten wie die Post und überlebte den Konkurrenzkampf nicht lange, so dass ich diesen Film nie sehen konnte. Watt hab ick mir doch 'nen Ast gefreut, als ick unterm Titel "Deliria" (erschien auch unter dem Namen "Aquarius") diesen Film als DVD von "Donut Films" in Amsterdam entdecke...

Dieser Killer hat eindeutig einen Vogel ;-)
Nun ja "Stage Fright" ist ehrlich gesagt schon keiner richtiger Giallo mehr, sondern geht dann doch eher in Richtung Slasher, einem Genre für dass ich mich noch nie wirklich richtig begeistern konnte. Dem entsprechend "slasherig" ist die Story: Eine Theaterregisseur beauftragt seine Assistentin, ihn und seine gesamte Truppe im Theater einzuschließen, damit die Gruppe sich endlich auf die Proben konzentriert (Was sagt eigentlich die Gewerkschaft dazu???).

Hohe Schauspielkunst? Fehlanzeige!
Dummerweise schließt er gleich noch einen psychopathischen Killer mit ein, der als erstes die Assistentin ermordet, die als Einzige weiss wo sich der Schlüssel zum Ausgang befindet. Und so wird Eine(r) nach dem Anderen von dem irren Mörder mit der Eulenmaske ziemlich blutig um die Ecke gebracht.

Zumindest optisch hat "Aquarius" einiges zu bieten
Öhm... nee.. also irgendwie.... ist "Stage Fright" nicht so ganz das Gelbe vom Ei! Auf der Haben-Seite sind sicherlich einige sehr spannende Momente, das bizarre Auftreten des Psychopathen, einige wirklich schick anzusehende Bildkompositionen und die cheesy 80ziger Jahre Mucke (und wer auf Gemetzeltes steht, kommt an einigen Stellen auf seine Kosten). Was das Filmvergnügen leider mächtig trübt sind die schlechten Darsteller und der Aufbau des ganzen Streifens.

Unsere Hauptdarstellerin - möglicherweise trauert sie gerade ihrem schauspielerischen Talent hinterher...
Fast eine Viertelstunde lang darf man sich nämlich die Proben eines unfreiwillig komischen Musical ansehen ("Flashdance" war halt damals hipp) und bis zur Mitte des Film ist das Bild meistens völlig statisch (liegt vielleicht daran, dass Trash-Regisseur Joe D'Amato lustigerweise der Produzent des Filmes war, denn der hat auch null Ahnung von dynamischer Kameraführung). Hinzu kommt, dass nach 60 Minuten bis auf die Hauptdarstellerin schon alle das Zeitliche gesegnet haben.

Vorhang auf für einen Mörder...
Glücklicherweise setzt Regisseur Michele Soavi dann mehr auf Spannung und dynamischer Kameraführung, was ihm wesentlich besser gelingt, so dass er seinen ersten richtigen Spielfilm glücklicherweise dann doch nicht völlig versemmelt. Und das Soavi was draufhat, bewies er später mit Filmen wie "The Church" und "Dellamorte Dellamore" auf eindrucksvolle Weise!

Vorhang auf für den Trailer:

Indizierter Film - Verlinkung zum Trailer auf YouTube in Deutschland verboten

Sonntag, März 16, 2008

Giallo Special - Review zu "Sieben Tote in den Augen der Katze"

Und da wir gerade bei Antonio Margheriti sind, gleich noch'nen Giallo von ihm - lustigerweise trägt "Seven Deaths in the Cat's Eye" ja ebenfalls die Zahl "7" im Titel (hätte Margheriti mal 'nen Märchenfilm gedreht, würde der wahrscheinlich "Sieben Zwerge für Schneewittchen" o.ä. heißen ;-). Und von Anfang an ist klar, dass "7 Tote in den Augen der Katze" zum Subgenre der Gothic-Giallos gehört, bei dem alte Grusler à la "Die Stunde wenn Dracula kommt" mit Giallos gekreuzt wurden und deren Endergebnisse oft an Edgar-Wallace-Streifen erinnern ("Die Grotte der vergessenen Leichen" zum Beispiel ... liegt noch ungesehen hier bei mir rum).

Jeder Grufti dürfte seinen Spaß dran haben: Gothic pur!
Zur Story: Die achtzehnjährige Corringa (verdammt gut gehalten: Darstellerin ist die damals siebenundzwanzigjährige "Je t'aime"-Stöhnerin Jane Birkin) kehrt zurück auf das schottische Schloß ihre Ahnen (das übrigens sowas von unschottisch aussieht), wo geheimnisvolle Dinge und seltsame Morde geschehen. Ist ihre Familie wirklich vom Vampirfluch besessen? Anweisung an die Regie "Käutzchen-Ton" bitte einspielen....

Jane Birkin... je t'aime!
Gleich zu den Schattenseiten des Films: Die Handlung ist 'nen echt Witz, als ob man versucht hat einen Edgar-Wallace-Streifen auf'nem Bierdenkel nachzuerzählen. Schuld daran ist auf jedenfall die Tatsache, dass diverse Subplots zwar angedeutet, aber nie aufgenommen werden.

Ich werde den Verdacht nicht los, dass drei der vier hier anwesenden Damen den selben Frisör haben
Hinzu kommt, dass das Ganze blutarm, bieder (quasi no nudity) und oft ziemlich dröge (Hinweis: Bei Ansehen des Films sollte man sich einige Energy-Drinks bereithalten) inszeniert wurde - selbst einige klassische Edgar-Wallace-Filme bieten wesentlich mehr Sleaze. Und, ich bin zwar kein Katzenkenner, aber dieses räudige Vieh (das als einziger Zeuge aller Morde wird und selber einen Mordanschlag überlebt) sieht pottenhässlich aus! Als Trashfan schon wieder ziemlich lustig fand ich jedoch den Riesenaffen (!), der öfters durch Schloss hüpft :-)

Bekannt und beliebt aus diversen deutschen TV-Krimis: Doris Kunstmann
Pluspunkte: Jane Birkin (lechz!), Anton Diffring (als zwielichtiger Charakter immer gut - siehe "Die Bestie mit dem feurigen Atem") und Gothic-Atmosphäre-pur! Hier gibt es wirklich alles Nebel, Spinnenweben, Fledermäuse, Särge, Katakomben, Fackeln, Gruften, Geheimgänge, Friedhöfe und und und... volles Programm! Das Ganze ist dann auch richtig schön in Szene gesetzt und geschick ausgeleuchtet worden, optisch also ein ziemlicher Augenschmaus.

Der einzige Zeuge jagt gern Mäuse
Eine Anmerkungen noch zu den DVD-Veröffentlichung: Es gibt eine wunderschöne Veröffentlichung von Blue Underground (die einem netterweise auch den Trailer zur Verfügung stellen) und eine recht dubiose Veröffentlichung, die zwar eine gute Bildqualität und den original deutschen Ton besitzt, aber ganz stark nach Bootleg riecht. Wenn man Glück hat, kann man den Film übrigens ab und zu auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bewundern - dafür zahlt man doch gerne GEZ ;-)

Der Blue Underground Trailer von "Seven Deaths in the Cat's Eye":