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Reinis Shitty Films

Die Gedenkseite für den cineastischen Sondermüll - A German Trash-Movie-Blog


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----- Von abgründig bis hochwertig - Filme für jeden Geschmack -----

Donnerstag, April 17, 2008

Giallo Special - Review zu "Todeskreis Libelle"

In Mailand treibt mal wieder ein Killer sein Unwesen... statt jedoch der konkurrierenden "Familie" Schuhe aus Beton zu vermachen, hat dieser eher ein etwas seltsames Verständnis von Moral. Seine Opfer sind vor allem Prostituierte, Drogensüchtige und Menschen mit zweifelhaftem Lebenswandel.

Inspektor Scaporella (Paul Naschy) ist stehts in Topform - egal in welcher Lebenslage!
Bevor also irgend jemand aus der Politik ein Opfer des Serientäters wird, übergibt die Polizei den Fall an ihre neue Hoffnung - Hardliner Inspektor Scaporella. Der versucht, beim ersten Indiz anzusetzen: Bei allen Toten findet sich eine Miniaturlibelle....

Jess Franco würde dieser Film bestimmt gefallen ;-)
...was dem Streifen auch so schöne Filmtitel wie "Todeskreis Libelle" oder "A Dragonfly for each Corpse" eingebracht hat. Leider gibt es an diesem spanischen Giallo (zu Abwechslung aber in Mailand gedreht) so einiges zu bemängeln , wie zum Beispiel viele Längen, nicht gerade die Brüllerstory und eine recht schlappe visuelle Umsetzung (selbst diverse C-Klasse Giallis aus Bella Italia machen optisch oft mehr her).

C.S.I. Mailand anno 1974
Was den Film dann aber (vor allem für Trashfans) wieder in die Mittelklasse hebt, sind die derbe deutsche Synchro, lustig-unkorrekter Sexismus, fast schon so viel nackte Haut wie bei Jess Franco und zwei echte B-Movie Ikonen: Erika Blanc und Paul Naschy!

Erzählt mir was ihr wollt, aber der Titelschriftzug sieht stark nach Bastelkurs 5. Klasse aus...
Olle Paule macht als Inspektor Scaporella einen auf Dirty Harry und gibt Vollgas - spätestens wenn er gegen eine naziklamottentragende Rockerbande vorgeht, kann man als Trashfan nur begeistert applaudieren. Erika Blanc ist als liebende und sorgende Gattin ebenfalls in Topform und zeigt auch nackte Tatsachen - wie gesagt ein Duo, welches den ganzen Film rettet!

Quizfrage: Welches Pinup passt nicht ins Bild?
Apropos nackte Tatsachen: Die kamen in der damaligen spanischen Franco-Diktatur nicht ganz so gut an, deswegen entschied sich Regisseur León Klimovsky für einen ungewöhnlichen Schritt: Statt preußisch-korrekt die Zensurschere zu zücken, drehte er die Szenen mit angezogenen Darstellern nach - was man bei "Schnittberichte" auch bewundern kann (hoffentlich liest Erika Blanc niemals die dortigen Kommentare zu ihrem Körper ;-)

Auch ganz großes Kino: Das deutsche VHS-Cover

Sonntag, April 06, 2008

Giallo Special - Review zu "Der Phantom Killer schlägt zu"

Zwischen dem wohlhabenden Peter und seiner gutaussehenden Frau Denise läuft schon lange nichts mehr. Was er jedoch langsam ahnt, ist tatsächlich wahr: Der Liebhaber seiner Frau ist ausgerechnet sein nichtsnütziger Zwillingsbruder John!

Übrigens... Der Phantom Killer schlägt zu
Als ein Ex-Liebhaber von Denise auftaucht und versucht John zu erpressen, spitzt sich die Lage zu. Da Peter ein für Denise ungünstiges Testament verfasst hat, beschließen John und Denise einen teuflischen Plan: Mit Hilfe von Drogen und Suggestion soll Peter in den Wahnsinn getrieben werden, so dass sie beide als Verwalter über sein Geld verfügen können....

In diesem Film gibt es keine Sympathieträger
Dafür dass "Viaje al vacío" schon Ende der sechsziger Jahre verfilmt wurde, ist es ein verdammt krasser Film. Grund dafür sind nicht ein hoher Blutgehalt (ist in der deutschen Fassung eh alles geschnitten) sondern die ziemlich nihilistische Grundstimmung des Films. Moralische Verkommenheit und eine gewisse Gefühlskälte zeigt sich bei allen Hauptcharakteren und in Sachen Sexismus gibt der Film auf ziemlich unangenehme Weise Vollgas.

Zeit für die tägliche Ration Drogen...
Allein schon die Szenen, in denen Peter mit Drogen vollgepumpt wird, weist eine derartig fiese Kälte auf wie man sie höchstens noch aus einigen 80ziger Jahre Schockern kennt. Dazu kommt ein von seiner moralischen Aussage her ziemlich heftiges Ende, dass wahrlich nichts mit den Happy Ends weichgespülter Hollywood-Produktionen gemeinsam hat. Das der Film in der IMDB als "Komödie & Thriller" bezeichnet wird, ist ein Witz.

Ein echtes Biest, aber nett anzusehen: Teresa Gimpera als Denise
Trotz einiger wirrer Stellen ist "The Emptiness all around" des spanischen Regisseurs Javier Setó (auch als Xavier Setó bezeichnet) ein ziemlich gradliniger kleiner dreckiger und extrem zynischer Früh-Giallo. Erstaunlich, dass dieser Streifen trotz der guten Besetzung (US-Seriendarsteller Larry Ward und sexy Teresa Gimpera) und absoluter Spitzen-Filmmusik völlig in der Versenkung verschwunden ist und es nirgends eine offizielle DVD-Veröffentlichung gibt. Wenn man den Film also irgendwo bekommt: Ansehen - aber keine lebensbejahende Kost und erst recht keine Komödie erwarten.

Mehrere optisch gelungene Einstellungen kann "Viaje al vacío" auf jeden Fall bieten

Dienstag, April 01, 2008

Giallo Special - Review zu "Stage Fright - Theater des Todes"

Es war einmal vor langer Zeit... da gab es eine winzige Videothek in der Mariannenstraße in Lichterfelde-Ost, die im Gegensatz zu allen umliegenden Mainstream-Verleihern auch einige sehr seltene Titel im Angebot hatte... Einer davon sprach mich schon immer von Cover her an, da auf ihr ein Killer mit ungewöhnlicher Eulenmaske zu sehen war und auch ansonsten das Tape einen sehr strangen Eindruck machte.

Theater... Theater...
Leider hatte besagte Videothek Öffnungszeiten wie die Post und überlebte den Konkurrenzkampf nicht lange, so dass ich diesen Film nie sehen konnte. Watt hab ick mir doch 'nen Ast gefreut, als ick unterm Titel "Deliria" (erschien auch unter dem Namen "Aquarius") diesen Film als DVD von "Donut Films" in Amsterdam entdecke...

Dieser Killer hat eindeutig einen Vogel ;-)
Nun ja "Stage Fright" ist ehrlich gesagt schon keiner richtiger Giallo mehr, sondern geht dann doch eher in Richtung Slasher, einem Genre für dass ich mich noch nie wirklich richtig begeistern konnte. Dem entsprechend "slasherig" ist die Story: Eine Theaterregisseur beauftragt seine Assistentin, ihn und seine gesamte Truppe im Theater einzuschließen, damit die Gruppe sich endlich auf die Proben konzentriert (Was sagt eigentlich die Gewerkschaft dazu???).

Hohe Schauspielkunst? Fehlanzeige!
Dummerweise schließt er gleich noch einen psychopathischen Killer mit ein, der als erstes die Assistentin ermordet, die als Einzige weiss wo sich der Schlüssel zum Ausgang befindet. Und so wird Eine(r) nach dem Anderen von dem irren Mörder mit der Eulenmaske ziemlich blutig um die Ecke gebracht.

Zumindest optisch hat "Aquarius" einiges zu bieten
Öhm... nee.. also irgendwie.... ist "Stage Fright" nicht so ganz das Gelbe vom Ei! Auf der Haben-Seite sind sicherlich einige sehr spannende Momente, das bizarre Auftreten des Psychopathen, einige wirklich schick anzusehende Bildkompositionen und die cheesy 80ziger Jahre Mucke (und wer auf Gemetzeltes steht, kommt an einigen Stellen auf seine Kosten). Was das Filmvergnügen leider mächtig trübt sind die schlechten Darsteller und der Aufbau des ganzen Streifens.

Unsere Hauptdarstellerin - möglicherweise trauert sie gerade ihrem schauspielerischen Talent hinterher...
Fast eine Viertelstunde lang darf man sich nämlich die Proben eines unfreiwillig komischen Musical ansehen ("Flashdance" war halt damals hipp) und bis zur Mitte des Film ist das Bild meistens völlig statisch (liegt vielleicht daran, dass Trash-Regisseur Joe D'Amato lustigerweise der Produzent des Filmes war, denn der hat auch null Ahnung von dynamischer Kameraführung). Hinzu kommt, dass nach 60 Minuten bis auf die Hauptdarstellerin schon alle das Zeitliche gesegnet haben.

Vorhang auf für einen Mörder...
Glücklicherweise setzt Regisseur Michele Soavi dann mehr auf Spannung und dynamischer Kameraführung, was ihm wesentlich besser gelingt, so dass er seinen ersten richtigen Spielfilm glücklicherweise dann doch nicht völlig versemmelt. Und das Soavi was draufhat, bewies er später mit Filmen wie "The Church" und "Dellamorte Dellamore" auf eindrucksvolle Weise!

Vorhang auf für den Trailer:

Indizierter Film - Verlinkung zum Trailer auf YouTube in Deutschland verboten