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Reinis Shitty Films

Die Gedenkseite für den cineastischen Sondermüll - A German Trash-Movie-Blog


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----- Von abgründig bis hochwertig - Filme für jeden Geschmack -----

Sonntag, März 16, 2008

Giallo Special - Review zu "Sieben Tote in den Augen der Katze"

Und da wir gerade bei Antonio Margheriti sind, gleich noch'nen Giallo von ihm - lustigerweise trägt "Seven Deaths in the Cat's Eye" ja ebenfalls die Zahl "7" im Titel (hätte Margheriti mal 'nen Märchenfilm gedreht, würde der wahrscheinlich "Sieben Zwerge für Schneewittchen" o.ä. heißen ;-). Und von Anfang an ist klar, dass "7 Tote in den Augen der Katze" zum Subgenre der Gothic-Giallos gehört, bei dem alte Grusler à la "Die Stunde wenn Dracula kommt" mit Giallos gekreuzt wurden und deren Endergebnisse oft an Edgar-Wallace-Streifen erinnern ("Die Grotte der vergessenen Leichen" zum Beispiel ... liegt noch ungesehen hier bei mir rum).

Jeder Grufti dürfte seinen Spaß dran haben: Gothic pur!
Zur Story: Die achtzehnjährige Corringa (verdammt gut gehalten: Darstellerin ist die damals siebenundzwanzigjährige "Je t'aime"-Stöhnerin Jane Birkin) kehrt zurück auf das schottische Schloß ihre Ahnen (das übrigens sowas von unschottisch aussieht), wo geheimnisvolle Dinge und seltsame Morde geschehen. Ist ihre Familie wirklich vom Vampirfluch besessen? Anweisung an die Regie "Käutzchen-Ton" bitte einspielen....

Jane Birkin... je t'aime!
Gleich zu den Schattenseiten des Films: Die Handlung ist 'nen echt Witz, als ob man versucht hat einen Edgar-Wallace-Streifen auf'nem Bierdenkel nachzuerzählen. Schuld daran ist auf jedenfall die Tatsache, dass diverse Subplots zwar angedeutet, aber nie aufgenommen werden.

Ich werde den Verdacht nicht los, dass drei der vier hier anwesenden Damen den selben Frisör haben
Hinzu kommt, dass das Ganze blutarm, bieder (quasi no nudity) und oft ziemlich dröge (Hinweis: Bei Ansehen des Films sollte man sich einige Energy-Drinks bereithalten) inszeniert wurde - selbst einige klassische Edgar-Wallace-Filme bieten wesentlich mehr Sleaze. Und, ich bin zwar kein Katzenkenner, aber dieses räudige Vieh (das als einziger Zeuge aller Morde wird und selber einen Mordanschlag überlebt) sieht pottenhässlich aus! Als Trashfan schon wieder ziemlich lustig fand ich jedoch den Riesenaffen (!), der öfters durch Schloss hüpft :-)

Bekannt und beliebt aus diversen deutschen TV-Krimis: Doris Kunstmann
Pluspunkte: Jane Birkin (lechz!), Anton Diffring (als zwielichtiger Charakter immer gut - siehe "Die Bestie mit dem feurigen Atem") und Gothic-Atmosphäre-pur! Hier gibt es wirklich alles Nebel, Spinnenweben, Fledermäuse, Särge, Katakomben, Fackeln, Gruften, Geheimgänge, Friedhöfe und und und... volles Programm! Das Ganze ist dann auch richtig schön in Szene gesetzt und geschick ausgeleuchtet worden, optisch also ein ziemlicher Augenschmaus.

Der einzige Zeuge jagt gern Mäuse
Eine Anmerkungen noch zu den DVD-Veröffentlichung: Es gibt eine wunderschöne Veröffentlichung von Blue Underground (die einem netterweise auch den Trailer zur Verfügung stellen) und eine recht dubiose Veröffentlichung, die zwar eine gute Bildqualität und den original deutschen Ton besitzt, aber ganz stark nach Bootleg riecht. Wenn man Glück hat, kann man den Film übrigens ab und zu auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bewundern - dafür zahlt man doch gerne GEZ ;-)

Der Blue Underground Trailer von "Seven Deaths in the Cat's Eye":

Donnerstag, März 13, 2008

Giallo Special - Review zu "Sieben Jungfrauen für den Teufel"

Ein Internat für gutbetuchte Mädels in den großen Ferien: Nur eine Handvoll Schülerinnen sind nicht zu ihren Eltern gefahren und wollen gemeinsam die Sommertage genießen. Statt sich zu erholen werden ihre Nerven jedoch bald auf eine harte Probe gestellt, da plötzlich ein unbekannter Mörder sein Unwesen treibt und jede von ihnen zu potentiellen Opfern werden lässt!

Und da warens nur noch vier.... falls der Reitlehrer rechts unten auch noch Jungfrau sein sollte
Junge, Junge,... was für ein krasser Film - nicht etwa wegen seines Blutgehaltes (der ganzen Streifen ist sogar ziemlich unblutig) oder seinen nackten Tatsachen (die einzige wirklich längere Szene dieser Art ist eine harmlose Duschszene).

Das beliebte Partyspiel "Ich packe in meinem Koffer" in der unschönen Killervariante
Was diesen Film von 1968 so schräg macht ist seine tiefe Verwurzelung in harmlose 60ziger Jahre Komödien und Liebesschnulzen, so dass der ganze Streifen als Mischung aus Giallo, Edgar-Wallace-Reißer, Sissi und Hanni & Nanni daherkommt - eine doch sehr gewöhnungsbedürftige Mischung :-)

Was passiert, wenn Jugendliche zuviele Horrorfilme gucken...
Auf der Haben-Seite stehen auf jeden Fall die gute handwerkliche Umsetzung (die leuchtenden Farben kommen in dem X-Rated-Release auch richtig schön zur Geltung), die aufwendigen und detaillierten Kulissen, einige sehr stimmungsvolle Szenen ("Psycho"-ähnlicher Badezimmermord am Anfang, Leichenfund in einer Kalkgrube...) und viele gut ausgearbeitete Charaktere.

Badespaß im Killerparadies
Negativ viel mir eher auf, dass viele Szenen im schönsten Sonnenschein spielen und eher eine heitere (und unpassende) Atmosphäre erzeugen, diverse Längen (Liebesgeschichte mit Reitlehrer... schnarch..) und dieser leicht dämliche, für harmlose sechziger Jahre Komödien typische Humor (ist mir irgendwie peinlich, dass ich dann doch einige Male lachen musste ;-).

Ich befürchte, dass es inzwischen in meinem seit einem Jahr nicht mehr besuchten Keller auch so aussieht... grusel...
Insgesamt also ein etwas ungewöhnlicher Frühgiallo, der gut unterhält aber auch einige Male dafür sorgte, dass sich mir die Zehnägel kräuselten. Eigentlich fast schon unglaublich, dass Regisseur Antonio Margheriti später brutale Actionreißer wie "Asphalt-Kannibalen", "Jäger der Apokalypse" und "Kommando Leopard" drehte :-)

Möglicherweise haben die beiden Mädels gerade das Drehbuch gelesen...
Yipieeeh, der Trailer:

Mittwoch, März 05, 2008

Giallo Special - Review zu "And soon the Darkness"

Die beiden Freundinnen Cathy und Jane, zwei junge Krankenschwestern aus England, machen gemeinsam Urlaub in Form einer Radtour durch Frankreich. Leider haben sie sich eine recht langweilige Gegend ausgesucht, so dass es bei einem Picknick in einem kleinen Wäldchen zu einem Streit über Sinn und Zweck des Urlaubs kommt. Wütend radelt Jane davon und kehrt erst einige Stunden später reumütig zurück, doch - Cathy ist verschwunden!

Auch optisch haben die "Tödliche Ferien" einiges zu bieten
Jane macht sich daraufhin immer größere Sorgen um Cathy, den niemand hat sie gesehen. Gleichzeitig taucht jedoch wieder der Unbekannte auf, der sie verfolgt seit dem sie in einen Café ein Foto von ihm gemacht hatten, außerdem streicht eine seltsame Gestalt auf den Feldern umher und ein Einheimische erzählt ihr, dass die Straße vor dem Wäldchen eine "schlimme Straße" sei...

O-Ton Aktenzeichen XY: "Noch ahnen Jane und Cathy nicht..."
"And soon the Darkness" ist ein verdammt cooler Film. Zwar nicht gerade giallotypisch (allenfalls die letzte Viertelstunde) und auch nicht aus Italien (Regisseur ist der Brite Robert Fuest), aber enorm spannend und mit einer interessanten Atmosphäre versehen. Gerade die spärliche Inszenierung und die sehr natürlich wirkenden Hauptdarstellerinnen (Pamela Franklin und Michele Dotrice) sorgen dafür, dass man mit dem Film wirklich mitfiebern kann.

Coole Sonnenbrille... aber kann es sein, dass sich da ein Kameramann drin spiegelt?
Voraussetzung hierbei ist sicherlich, dass man keine Actionszenen (der Film kommt erst gaaaaanz langsam in Fahrt), nackte Tatsachen oder gar harte Gewaltszenen erwarten sollte. Macht man dies nicht, kriegt man richtig fesselnde Krimiunterhaltung geboten, öfter sogar in der ungeschnittenen Fassung unter dem Titel "Tödliche Ferien" im deutschen Fernsehen. Wenn das mal wieder der Fall ist: Bloß nicht verpassen, eine deutsche DVD-Veröffentlichung gibt es bisher nicht (die US-DVD von Anchor Bay ist übrigens spitze).

Wanna take a ride?
Und endlich habe ich auch mal wieder einen Trailer gefunden:

Dienstag, März 04, 2008

Giallo Special - Review zu "Das Geheimnis des magischen Kreises"

Wow..... was für ein Schwachsinn! Es gibt doch tatsächlich Filme, die selbst einen eingefleischten Trashfilmfan wie mich echt noch verblüffen.... Schon die Story dieses Reißers (Originaltitel: "Eroticofollia") ist schon völlig gaga: Der reiche Playboy Peter Cray (Spaghetti-Western Urgestein Anthony Steffen) scheint den ganzen Tag nichts anderes zu machen als Drogen zu nehmen, Parties zu schmeißen und eine Frau nach der anderen flachzulegen.

Der dämliche Gesichtsausdruck diverser Akteure passt ganz gut zum Film ;-)
Eines Nacht begegnen ihn in seinen Träumen seltsame Wesen (lauter Nackte, von denen einer bescheuert umherspringt), die scheinbar Besitz von ihm ergreifen. Statt die Pfoten von den Drogen zu lassen, macht er erst einmal fröhlich weiter, bis ihm eine Frau begegnet, die behauptet dass er sie töten würde.

Das ist definitiv kein magischer Kreis!
Etwas später bringt er sie gegen seinen Willen scheinbar tatsächlich um, doch ihre Leiche ist kurz darauf verschwunden. Stattdessen tauchen bald ein Erpresser, ein ihn jagender Kommissar und eine mit ihm in die Kiste hümpfende Ärztin auf. Hinzu kommen seltsame Leuchtphänomene, lebende Tote, Träume von magischen Ritualen und Telekinese.

Ich weiss einfach nicht, was das Geschmackloseste in diesem Bild ist!
Spätestens nach dem ersten Drittel ist der Film schon sowas von Ballaballa, dass einem der Atem stock. Lustigerweise verheddert sich dann auch das Drehbuch so krass, dass es für Trashfilm-Liebhaber eine echte Freude ist - einfach unglaublich, heutzutage würde wahrscheinlich (leider) kein einziger Produzent auch nur einen Cent in solch eine filmische Katastrophe investieren.

Hach, diese Siebziger.... Freie Liebe und freie Drogen zuhauf
Hinzu kommt, dass nicht nur der Titel (o.k., er hieß ursprünglich "Blutige Magie") mächtig daneben haut (es gibt keinen einzigen magischen Kreis im ganzen Film), der Film hat auch kaum was mit einem Giallo gemeinsam - lediglich die Traumsequenzen erinnern an Giallos mit fantastischen Einschlag wie "Die Farben der Nacht" und "Malastrana", das war es dann aber auch...
Fazit: Giallo? Kaum... Trash? Auf jeden Fall!

Mein absoluter Favorit: Der telekinetische Aschenbecher
P.S.: Leider keinen Trailer gefunden :-(