Giallo Special - Review zu "Black Kiss"

Yep, der Film ist teilweise so knallebunt, dass ich stellenweise schon von einer Bildschirmstörung ausging - Mario Bava war also klares Vorbild. Ansonsten kommt die Handlung auch giallo-typisch daher: Ein Fotomodell (gutaussehende Frauen) beobachtet durchs Fenster im Nachbarhaus (Hitchcock lässt grüßen... übrigens noch an mehreren Stellen) einen Mord (schwarze Handschuhe) und kann sich an ein wichtiges Detail hinterher einfach nicht mehr erinnern (Dario Argento kennt dieses Problem sehr gut ;-) Ihre neue Freundin (ein Ex-Model) scheint außerdem den Mörder zu kennen - oder war sie es gar selber?
Gutes Styling wie in den meisten italienischen Streifen kann man leider nicht finden, dafür aber gelungene Farbkompositionen, einige recht bizarre Ideen und viele gutaussehende asiatische Frauen. Wo viel Licht (bzw. viel farbiges Licht) ist, gibt es leider auch reichlich Schatten. Der Film ist alles in allem nicht schlecht, aber vor allem eines: Vieeeeel zuuuu laaaaaaaaaaang!!! Knapp 130 Minuten führen doch zu reichlich Langeweile, vor allem da zeitweise fast nix passiert (über Logiklöcher wollen wir mal hinwegsehen... gehören ja irgendwie zum Giallo dazu).
Das Einzige, was den Film dann doch noch rettet (und gleichzeitig den Höhepunkt darstellt), ist der Auftritt des Mörders zum Schluss und der ist ziemlich originell (erinnert so ein bisschen an "Diabolik") und rockt richtig - zum Glück muss man sagen, ansonsten wäre der Film ein ziemlicher Schnarcher!
Ein offizielle Homepage gibt es natürlich auch (mit einer lustigen "Wer mit wem"-Darstellung, genau so wie den obligatorischen Trailer: