Giallo Special - Review zu "A Lizard in a Woman's Skin"

Eine nackte, nur mit nagelneuen Stiefeln bekleidete Blondine liegt erstochen in einem mit roter Seide bezogenem Bett - wir sind mitten in einem Giallo von 1971, der besonderen italienischen Gattung des Psychothrillers. Und wie es sich für diese Krimigattung gehört, gilt natürlich "Style over Content" bzw. Atmosphäre ist wichtiger als Logik!

In Italien stirbt man schöner...

In "Una Lucertola Con La Pelle Di Donna" wird die wohlhabende Carol von eigenartigen Alpträumen geplagt, die sich mit lesbischen Fantasien über ihre geheimnisvolle Nachbarin vermischen. Kurze Zeit später wird die Frau Nachbarin erstochen aufgefunden - genau so wie Carol es geträumt hat! Und was noch seltsamer ist: Ein eigenartiges Hippiepärchen aus ihren Träumen scheint es ebenfalls zu geben und sie sogar zu verfolgen - oder leidet sie entgültig unter Wahnvorstellungen?

Der Beweis: Auch 1971 gab es schon Silikonbrüste!

Die Fieberfantasien von Carol sind dann auch enorm beeindruckend umgesetz worden und zeigen das Lucio Fulci mal ein richtig guter Regisseur war - einzig bei einer Szene mit mehreren toten Hunden kann man ahnen, dass Fulci später eher zum Splatter-Papst mutierte. Toll übrigens auch die Musik von Ennio Morricone, die die bizarren Traumsequenzen noch enorm steigern.

Anno 1971 war Pelz (leider) noch nicht politisch unkorrekt...

Fazit: Ein Muss für alle Giallo-Fans - und unbedingt die Remastered Fassung von Shriek Show ansehen, denn die ist wenigstens vollständig!

Auch wenn man es kaum glauben mag: Sie ist die Künstlerin, nicht der Mörder

PS: Hier der offizielle Trailer zu "A Lizard in a Woman's Skin"!